Geforce Now im Praxis-Test: Wie gut ist der Spiele-Streaming-Dienst von Nvidia? (2024)

Spiele-Streaming-Dienst von Nvidia – Geforce Now

Uhr

Florian Schmidt

Ingolf Leschke

Robert Ladenthin

Janina Carlsen

Per Geforce Now streamen Zocker Spiele auf fast jedes Gerät. Aber wie gut klappt das wirklich? COMPUTER BILD hatte den Cloud-Gaming-Dienst von Nvidia im Praxis-Test.

Geforce Now im Praxis-Test: Wie gut ist der Spiele-Streaming-Dienst von Nvidia? (1)

Testfazit

gut

Bewertung

Nvidia Geforce Now macht vieles richtig: Das faire Preismodell ist vorbildlich, es gibt bei einer ausreichenden Internetleitung keine Latenzen und die Einstellungen lassen sich individuell anpassen. Allerdings ist der Weg zum eigentlichen Zocken hinter einigen Hürden verborgen, das fängt bei den Plattform-Overlays mit ihrer unnötigen Anmelde-Routine an und hört bei der fehlenden Synchronisierung der Spiele-Bibliothek auf. Probleme, die nicht sein müssen. Trotzdem ist der Cloud-Gaming-Dienst einen Blick wert und gibt Gamern die Möglichkeit neue Titel auch ohne potente Gaming-Hardware zu genießen.

Pro

  • Faires Preismodell
  • Keine Spürbare Latenz
  • Übersichtliches Menü

Kontra

  • Bedienung unnötig kompliziert
  • Bild teilweise zu weich
  • Nicht alle Publisher dabei

Streaming ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Netflix, Spotify & Co. haben die Weise, wie man Inhalte genießt, grundlegend geändert. Die einzige Unterhaltungsform, die noch hinterherhinkt, sind Videospiele: Obwohl entsprechende Dienste vor Jahren schon Anläufe starteten (etwa Sony mit

PlayStation Now

), setzte sich das Streamen von Spielen bislang nicht durch. Das möchte Grafikkartenspezialist Nvidia ändern und prescht mit einem eigenen Dienst vor: Geforce Now, der seit Anfang Februar 2020 für jeden Nutzer verfügbar ist. COMPUTER BILD hat den Cloud-Gaming-Dienst einem Praxis-Test unterzogen.

Geforce Now: Zwei steigen aus

Bis zur ersten Pleite dauerte es für Nvidia nicht lange. Knapp eine Woche nach dem offiziellen Start von „Geforce Now“ hat der US-Publisher Activision Blizzard seinen Rückzug von der Plattform verkündet. Die Erklärung wurde von Nvidia in ihrem

Forum

veröffentlicht. Grund für die Löschung war ein Missverständnis zwischen Publisher und Hardware-Hersteller. Beide Firmen befinden sich in der Verhandlungsphase. Es bleibt abzuwarten, ob Nvidia die Spiele wieder zurück in seinen Dienst bringen kann und so beliebte Titel wie Overwatch oder

Call of Duty

zurückholt. Auch die Spieleschmiede Bethesda zieht sich von Geforce Now weitestgehend zurück und hinterlässt nur

Wolfenstein: Youngblood

, die Aushängeschilder

Fallout

und

The Elder Scrolls

sind jedoch nicht mehr spielbar.

Die besten Grafikkarten

Platz

1

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Testnote

1,1

sehr gut

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Testsieger

Zotac

GeForce RTX 4090 Trinity

Nicht verfügbar!

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3

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Testnote

1,3

sehr gut

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Zotac

GeForce RTX 4080 Trinity

Nicht verfügbar!

Nicht verfügbar!

Platz

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Testnote

1,4

sehr gut

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Zotac

Zotac GeForce RTX 4070 Ti Super Trinity Black

Platz

5

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Testnote

1,5

gut

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Zotac

GeForce RTX 4070 Ti AMP Extreme AIRO 12GB

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Testnote

1,5

gut

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MSI

GeForce RTX 3080 Ti SUPRIM X 12GB GDDR6X

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7

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Testnote

1,6

gut

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Zotac

GeForce RTX 4070 Gaming Super Twin Edge 12GB

Platz

8

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Testnote

1,6

gut

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Zotac

GeForce RTX 3080 Ti Gaming AMP Holo 12GB GDDR6X

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9

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Testnote

1,6

gut

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Powercolor

Radeon RX 6900 XT Red Devil 16GB GDDR6

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Platz

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Testnote

1,6

gut

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MSI

GeForce RTX 3090 SUPRIM X 24GB GDDR6X

Nicht verfügbar!

Nicht verfügbar!

Komplette Liste: Die besten Grafikkarten

Geforce Now: Die eigene Spiele-Bibliothek

Dank Unterstützung von Diensten wie

Steam

,

Ubisoft Uplay

und

Epic Games

lassen sich aber immer noch "Hunderte" Spiele per GeForce Now zocken – klasse. Anders als Google Stadia kaufen Spieler nämlich nicht per Anbieter-Shop, sondern nutzen die bereits erworbenen Spiele. In einer

Liste

können Zocker nach Geforce-Now-kompatiblen Spielen stöbern.

Geforce Now: Download für Mac und PC

Brandneu ist Geforce Now übrigens nicht: Den Dienst gibt es seit Ende 2017 als kostenlose Beta für Mac-Systeme, Anfang 2018 kam ein Windows-Client hinzu. Aktuell lässt sich GeForce Now auch per Streaming-Box Nvidia Shield am Fernseher nutzen, per App am Smartphone und Tablet. Noch im Jahr 2020 will Nvidia auch einen Client für Google Chromebooks bereitstellen. Der Name existiert dagegen schon länger; im September 2015 taufte der Grafikkartenhersteller den ehemals Nvidia Grid genannten und seinerzeit nur für die eigene Streaming-Konsole Shield verfügbaren Dienst um. Seine Funktion damals wie heute: das Streamen von Spielen.

» Download: Geforce Now für PC herunterladen

» Download: Geforce Now für Mac herunterladen

Die Technik hinter Geforce Now

Im Grunde genommen handelt es sich bei Geforce Now um virtuelle Maschinen, die in Rechenzentren in Frankfurt am Main, Amsterdam, London und Stockholm stehen. Von dort übernehmen Server die Spielberechnung und schicken die Daten übers Internet zum Nutzer, der die Spiele auf seinem Rechner als Live-Video erlebt. Nvidia verspricht flüssige Bildraten in Full-HD- (1920x1080 Pixel) und 4K-Auflösung (3840x2160 Pixel). Damit das gelingt, setzt der Hersteller auf High-End-Technik: Zum Einsatz kommen unter anderem RTX-Grafikkarten, die vergleichbar mit dem aktuellen Consumer-Topmodell

GeForce RTX 2080 Ti

sind. Als Hauptprozessor verwendet Nvidia hingegen Mehrkern-CPUs aus Intels Xeon-Familie und es stecken 16 Gigabyte Arbeitsspeicher pro Recheneinheit in den Systemen.

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Geforce Now am PC, Mac und an der Shield

Die beste Technik an einem fernen Standort bringt aber nichts, wenn die eigene Internetleitung zu Hause limitiert. Nvidia setzt eine Bandbreite von 25 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) voraus, empfohlen ist die doppelte Geschwindigkeit (50 Mbit/s). Die Programmoberfläche sieht für macOS und Windows identisch aus. In der Kacheloptik sind unter der Rubrik "Spiele" diverse Titel angeteasert, die Bibliothek zeigt nur die Spiele an, die Sie bereits einmal gestartet haben. Das bedeutet auch, dass Sie am Anfang wissen sollten, welches Spiel Sie hinzufügen möchten. Oben in der Mitte befindet sich ein entsprechender Suchschlitz. Übrigens: Per Rechtsklick auf eine Spielekachel lässt sich eine Verknüpfung auf dem Desktop (Windows) beziehungsweise Schreibtisch (macOS) anlegen. So brauchen Sie künftig Geforce Now nicht separat starten. Eine Besonderheit versteckt sich in den Einstellungen und nur in der Mac-Version: Die "Direkte Mauseingabe" soll den Umweg über das Apple-Betriebssystem umgehen und so zu weniger Latenz führen. Ferner lässt sich einstellen, ob Geforce Now die Netzwerkqualität per Overlay in Spielen anzeigt. Es erscheint dann ein WLAN-Symbol – selbst wenn man per Kabel im Netz ist – nebst der aktuell gestreamten Auflösung. Ist der "Ultra-Streaming-Modus" aktiviert, regelt Geforce Now spielinterne Einstellungen zur Minimierung der Latenz.

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Geforce Now im Praxistest: Bedienhürden

Startet der Nutzer ein Spiel, öffnet sich zunächst das entsprechende Plattform-Overlay von Steam, Uplay oder Epic Games. Nervig: Bei jeder neuen Spiele-Session muss sich der Gamer wieder neu bei Steam & Co. anmelden. Auch das Spiel während der Session zu wechseln, ist nicht ohne Ab- und Anmeldung möglich – das kostet viel Zeit. Hier muss Nvidia dringend nachbessern. Besonders benachteiligt sind

MacBook

-Nutzer: Das Tastatur-Layout im jeweiligen Overlay entspricht einer Windows-Tastatur. Das macht etwa die Eingabe von einem „@“-Zeichen unmöglich. Hat der Mac-Spieler keine zweite Tastatur mit Windows-Layout zur Hand, scheitert es bereits bei der Anmeldung. Sind zudem viele Nutzer gleichzeitig aktiv, steht man in der Warteschlange, bevor Nvidia dem Zocker einen virtuellen PC zuteilt. Das Problem kann man mit einer Premium-Mitgliedschaft umgehen. Zocker ohne Abo müssen eine kurze Wartezeit von ein paar Minuten in Kauf nehmen.

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Geforce Now im Check: Schön flüssig

Mit einer ausreichend starken Internetleitung (ab 50 Megabit pro Sekunde) merken Gamer keinen Unterschied zwischen Geforce Now und dem Spiel auf einem lokalen Rechner – zumindest, was die Latenz angeht. Selbst Multiplayer-Titel wie Fortnite laufen problemlos ohne das Gefühl, im Nachteil zu sein. Dennoch kann es manchmal zu kleinen Rucklern kommen und bei genauen Hinschauen wirken Texturen und Hintergründe zu weich. Dass die Grafik nicht ganz ans Original rankommt, ist dennoch verschmerzbar. Echte Grafikliebhaber greifen eh zum

Gaming-PC

. Wer nur gelegentlich die neusten Titel spielen will, ohne sich neue Hardware oder eine Konsole kaufen zu wollen, kann mit Geforce Now glücklich werden.

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Geforce Now: Kosten und Start

Geforce Now ist seit Februar 2020 für alle nutzbar. Die Kosten: Wer nur eine Stunde am Stück zockt, braucht nichts zu bezahlen. Eine kurze Pause einlegen und dann wieder eine Stunde zocken, klappt ebenfalls – laut Nvidia lässt sich das beliebig oft ohne Kosten wiederholen. Wer aber mehr als eine Stunde durchgehend spielen will, muss im Monat 5,49 Euro zahlen. Das ist ein fairer Preis, schließlich kosten potente Gaming-PCs und Gaming-Notebooks fast immer vierstellige Summen. Und Nvidia will die verwendete Technik auf dem aktuellen Stand halten. Aber die 5,49 Euro gelten nur die ersten zwölf Monate, danach will Nvidia den Preis anheben. Auf welchen Kurs, wollte Nvidia (noch) nicht verraten.

Geforce Now im Praxistest: Fazit

Nvidia Geforce Now macht vieles richtig: Das faire Preismodell ist vorbildlich, es gibt bei einer ausreichenden Internetleitung keine Latenzen und die Einstellungen lassen sich individuell anpassen. Allerdings ist der Weg zum eigentlichen Zocken hinter einigen Hürden verborgen, das fängt bei den Plattform-Overlays mit ihrer unnötigen Anmelde-Routine an und hört bei der fehlenden Synchronisierung der Spiele-Bibliothek auf. Probleme, die nicht sein müssten. Trotzdem ist der Cloud-Gaming-Dienst einen Blick wert und gibt Gamern die Möglichkeit, aktuelle Titel auch ohne potente Gaming-Hardware zu genießen.

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